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Fahren in Namibia

In Namibia fährt man auf der linken Seite (Namibia ist übrigens das einzige Land, das von Rechtsverkehr auf Linksverkehr umgestellt hat). Fahren in Namibia ist meistens entspannt, da das Land wenig Einwohner hat und es folglich wenig Verkehr auf den Straßen gibt.

 

Die meisten Straßen in Namibia sind Schotterpisten, allerdings hat das Land auch sehr gute, geteerte Hauptstraßen. Hier kommt man meistens sehr schnell von A nach B, wobei die Hauptstraßen bei (langsam fahrenden) LKWs beliebt sind.

 

Namibia hat eine neue Autobahn (die A1), die teilweise noch im Bau ist. Sie wurde gebaut, um dem Verkehr aus Windhoek zu umgehen und verbindet die nördlichen Vorort mit der Hauptstadt. Sie wird in den kommenden Jahren bis nach Okahandja im Norden und bis zum Windhoeker Flughafen östlich der Stadt verlängert.

 

Die meisten Hauptstraßen (Straßen, deren Kennzeichnung mit "B" beginnen) haben breite Streifen links und rechts, die weitestgehend frei von Bäumen und anderen Sichthindernissen sind, um die Sichtweite der Fahrer zu verbessern. Denn es können schnell Tiere auf die Fahrbahn gelangen und ein Fahrer muss schnell reagieren können.

 

Auch das Gras wird kurz gehalten, damit etwas kleinere Tiere wie Warzenschweine und Paviane auch sichtbar sind. Die Streifen werden oft von Farmern als Weidefläche für ihre Tiere benutzt.

 

Auch bei Weidetieren sollte man langsamer fahren, denn eine Kuh kann sich plötzlich dazu entscheiden, die Straße überqueren zu wollen!

Tanken
 

In Namibia kann der Abstand zwischen Tankstellen groß sein, du solltest also öfter die Gelegenheit wahrnehmen, das Auto zu tanken. Es kommt auch gelegentlich vor, dass eine Tankstelle keinen Spritt hat, besonders bei sehr beliebten Tankstellen (z. B. in Sesriem bei Sossusvlei). Eine Landkarte, in der Tankstellen kennzeichnet sind (beispielsweise auf der Tracks4Africa-Karte) kann sehr nützlich sein.


 

Meistens kann man mit Kreditkarte zahlen, auch wenn andere Quellen es anders behaupten! Es lohnt sich dennoch genug Bargeld bei sich zu haben, falls Kreditkarten doch nicht akzeptiert werden, was manchmal in ländlichen Gebieten der Fall sein kann.


 

In Namibia tankt man nicht selbst. Dies wird von Tankwarten übernommen. An der Tankstelle kann man auch Fenster putzen und den Reifendruck erhöhen bzw. prüfen lassen. Für diese beiden Dienstleistungen gibt man meistens ein Trinkgeld von N$5-10.


 

Tipp: Kreditkarte mit Tankrabatt!

Tempolimit

Das Tempolimit beträgt 120 km/h auf geteerten Straßen, 100 km/h auf Schotterstraßen und 60 km/h innerorts. Die meisten Autovermietungen empfehlen jedoch, dass du nicht schneller als 80 km/h auf Schotterstraßen fährst, um Auto- und Reifenschäden zu vermeiden.

 

Steinschläge kommen beispielsweise relativ oft in Namibia vor und langsames Fahren kann helfen, Steinschlag zu vermeiden.

Verkehrsdelikte

Blitzgeräte werden häufig in Namibia eingesetzt, primär auf den Hauptstraßen zwischen den Großstädten. Sowohl fest installierte als auch mobile Geräte sind in Einsatz.
 

Das Bußgeld ist gestaffelt, fängt bei N$375,- (ca. 32€) an und reicht bis zu N$ 4.000,- (250€) für eine größere Überschreitung des Tempolimits.
 

Auch andere Delikte, die in Deutschland strafbar sind, wie zum Beispiel Handy-Nutzung beim Fahren, sind ebenfalls in Namibia strafbar und werden sogar teurer bestraft (100,-€ in Deutschland vs, N$2.000,- (€132) im Fall von telefonieren beim Fahren).
 

Fahren mit eingeschalteten Scheinwerfern ist in Namibia Pflicht (ohne Scheinwerferlicht zu fahren ist ebenfalls strafbar). Aufgrund der natürlichen Gegebenheiten in Namibia, beispielsweise Spiegelungen auf heißen Straßen, Blenden durch die Sonne, oder Staubwolken auf Schotterstraßen, kann es schwierig sein, Gegenverkehr zu sehen, wenn dieser ohne eingeschaltete Scheinwerfer fährt.
 

Solltest du eine Straftat im Straßenverkehr begehen, dann immer nach einem Strafzettel fragen („Admission of Guilt“), wenn die Polizisten ihn nicht von selbst aushändigen. Niemals Bußgeld direkt beim Polizisten in bar zahlen und niemals versuchen die Polizei zu bestechen!

Alkohol

Die Promillegrenze in Namibia entspricht etwa der in Deutschland. Hier gilt aber die Menge im Atem und zwar 37mg pro 1000ml. Ein höherer Wert stellt ein Straftat da.

Schotterstraßen

Die meisten Schotterstraßen sind landschaftlich sehr reizvoll und bieten oft schöne Ausblicke über die Landschaft. Hier ist die Wahrscheinlichkeit, Tiere zu sehen viel höher als auf geteerten Straßen. Schöne Straßen genießt man am besten in einem robusten Fahrzeug und mit angepasster Fahrweise.
 

Auf Schotterstraßen ist eine Geschwindigkeit von ca. 60 – 80 km/h ratsam. Hier solltest du auch die Fahrweise ändern – das Fahrzeug solltest du möglichst nicht in der Kurve bremsen, sonst könnte das Auto ins Schleudern kommen. Am besten schon vor einer Kurve die Geschwindigkeit reduzieren.
 

Du solltest auch vorausschauend fahren - immer ein Auge für große Steine und Schlaglöcher auf der Fahrbahn haben. Bei Strecken, an denen Büsche und üppiges Gewächs direkt an der Straße angrenzt, solltest du auch langsamer fahren, denn Tiere können unerwartet aus dem Gebüsch herausspringen.
 

Manche Nebenstraßen (Straßen, deren Kennzeichnung mit "D" beginnt) sind sogar nur mit einem gut ausgerüsteten Allradfahrzeug fahrbar. Dies ist hauptsächlich im Kaokoland, im Nordwesten des Landes der Fall.
 

Am besten solltest du dich vorher über die Straßenverhältnisse informieren – beispielsweise vor Ort bei den Einheimischen. So kann es nach starkem Regen zu Straßenschäden und großen Pfützen auf der Fahrbahn kommen. Es ist daher auch ratsam, in der Regenzeit mit einem Allradfahrzeug zu fahren.

Noch ein Grund mit einem robusten Fahrzeug zu fahren, ist der sogenannte „Wellblecheffekt“. Bei hohem Verkehrsaufkommen, vor allem wenn es um größere, schwerere Fahrzeuge geht, bilden sich Rinnen auf der Schotterpiste. Das kann die Fahrt sehr holprig machen!

Gelegentlich wird man auf der Schotterstraße überholt. Solltest du dich in einer Staubwolke befinden, sofort den Fuß vom Gaspedal nehmen und ggf. vorsichtig bremsen. Auch vergewissern, dass die Scheinwerfer eingeschaltet sind, damit dein Auto vom Gegenverkehr gesehen wird.

Um die Fahrt auf der Schotterpiste etwas komfortabler zu machen und um die Wahrscheinlichkeit einer Reifenpanne zu verringern, wird oft empfohlen, den Reifendruck auf 1,8 Bar zu reduzieren.
 

Dazu solltest du einen Reifendruckmesser dabei haben – am besten vorher selber einen kaufen, da es oft keinen im Auto gibt oder wenn schon, dann ist dieser oft alt und wahrscheinlich unzuverlässig.
 

Den Luftdruck solltest du möglichst wieder auf den Normalwert erhöhen, sobald du wieder auf der geteerten Straße bist (beispielsweise an einer Tankstelle – meistens geht das direkt an der Zapfsäule).
 

Die Luftdruckwerte befinden sich meistens auf einem Schild im Fahrertürbereich (sie liegen meistens zwischen 2,0 und 2,2 Bar und sind meistens für alle 4 Reifen gleich). Hierbei sollte man etwaige Vorgaben der Mietwagenfirma beachten – fahren mit reduziertem Reifendruck kann den Reifenverschleiß erhöhen und ist daher manchmal untersagt.
 

Tipp: Reifendruck bei Übernahme (oder kurz danach) prüfen. Unterschiedliche Reifendrucke können die Reifen unnötig belasten.

Ersatzreifen

Das Auswärtige Amt empfiehlt, zwei Ersatzräder mitzunehmen. Du solltest aber von Fall zu Fall entscheiden, ob es sich wirklich lohnt, denn nicht alle Mietwagen sind mit zwei Ersatzrädern ausgestattet.
 

Wenn du viel auf ungeteerten Straßen und fernab der Zivilisation unterwegs bist, dann solltest du auf alle Fälle zwei Ersatzräder dabei haben.

Bist du nur kurzweilig auf Schotterstraßen zwischen Städten, dann kannst du überlegen, ob auch ein Ersatzrad ausreicht. Schließlich bist du nicht der einzige Tourist auf den Straßen und auf den beliebten Touristenrouten ist Hilfe oft nicht weit weg.

Sicherheit

Touristenfahrzeuge werden überdurchschnittlich von Reifenpannen befallen oder sogar in Unfälle verwickelt, oft weil sie zu schnell fahren. Bei ca. 90% der Verkehrsunfälle in Namibia ist kein weiteres Fahrzeug verwickelt. Also meistens ist der Fahrer allein für den Unfall schuld. Also langsam und vorsichtig fahren und die wunderschöne Landschaft genießen!
 

Zu deiner eigenen Sicherheit raten viele Mietwagenfirmen von der Mitnahme von Fremden ab oder untersagen diese sogar.

Nachts fahren
 

Bei vielen Mietwagenverträgen ist es untersagt nachts zu fahren, da dann die meisten Unfälle passieren. Es gibt oft Tiere auf der Fahrbahn oder welche, die im letzten Moment herausspringen.
 

Es gibt auch andere Gefahren: Pferdefuhrwerke sieht man häufiger in Namibia und diese haben keinerlei Beleuchtung. Personen auf der Fahrbahn kann es auch geben. Die Scheinwerfer bei älteren Mietwagen besitzen nicht immer die optimale Helligkeit.
 

Am besten deine Route mit genug Zeitpuffer planen, damit du nicht im Dunkeln ankommst. Solltest du dich trotzdem in einer Situation befinden, in der du Nachts fahren musst, dann am besten die Geschwindigkeit anpassen.
 

Tipp: Die genaue Zeiten für Sonnenauf- und Untergang findest du bei timeanddate.com.

Taxis

Vor allem in Windhoek sollte man bei Taxis auf der Straße aufpassen – sie können einfach ohne Ankündigung ausfahren oder die Spur wechseln. Am besten etwas Abstand halten.

Straßensperren

In den Monaten Dezember und Januar (entspricht etwa den Sommerferien in Namibia) werden Straßensperren eingerichtet. Hier muss man am Stoppschild anhalten und warten bis man durchgewunken wird oder bis der Polizist zu dir kommt und eine Frage stellt.
 

Typischerweise wird man gefragt, woher man gekommen ist und wohin man fährt. Gelegentlich werden Führerschein oder Reisepass verlangt (sollte man am besten dabei haben!).

Eine dauerhafte Straßensperre gibt es zwischen dem Windhoeker Flughafen und der Stadt selbst.

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